friedhof
Von der Kirche Sankt Pantaleon
Dem himmlischen Nothelfer
Und Arzt
Dem Schutzpatron der Ammen und Hebammen
Sind es zwölf Föhren weit
(Die Elfte fehlt)
Zum Friedhof mit der gelben Plastiktonne
Multimateriale
Fünfundvierzig Schritte lang
Und vier Grabesreihen breit
An drei Seiten von Mauern umgeben
An der Vierten ein Geländer
Damit die Toten ungehindert ins Tal schauen können
Und das tun sie auch
Wirklich
Alle, alle
Auf jedem Grabstein zeigt ein Foto
Die Toten
Die hier liegen
Das Antlitz einst festgehalten mit Licht und Schatten
Brunet Virginia
Lettry Emilio
Rigollet Filiberto
Ducly Bruno
Tonet Enrico
Rigollet Valentina
Lettry Firmino
Brunet Emma
Zwei Steine machen den Geist tanzen
Fallen aus der Reihe der Unauffälligkeiten
Der alten und jüngeren Begrabenen
Vincentini Giancarlo * 27.5.1938 - +14.10.1938
Ein Baby auf der Krabbeldecke
Nicht fünf Monate alt
Sowie Facchini Giovanni * 13.3.1923 und
Facchini Guiseppe * 13.9.1949
Beide verstorben am 13.0.1985
Vater und Sohn in der Dreizehn vereint
Deren Tod war ein Unglück
Ein Unfall vielleicht
Eine gewaltsame Tat
Ein umgestürzter Baum
Der Tod ist ein Unglück
Und doch am Ende nicht weiter interessant
Weil er nichts zu erzählen weiss vom Leben